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Musikalische Scherze mit dem quartetto tonale |
charmanten jungen Damen des quartetto tonale beim CDU- Stammtisch Ende März. Das Berliner Streichquartett in seiner typisch klassischen Besetzung zeigte sich auf der Bühne alles andere als klassisch. Silke Rough, Almut Witt (beide Violine), Astrid Hengst (Viola) und Gesine Conrad (Cello) verzauberten ihr Publikum mit Charme, Witz, Raffinesse und vitaler Musizierfreude. Obwohl die Veranstaltung am Abend stattfand, begrüßte das Quartett die Gäste mit einem musikalischen morgentlichen "Kickericki" aus dem Hühnerstall. Es folgten weitere Tierszenen, die den Charakter des ersten Teils der Veranstaltung bestens trafen. Unter dem Motto musikalische Scherze erklangen zahlreiche altbekannte Melodien aus Klassik, Rock und Pop, die jedem ein Schmunzeln ins Gesicht zauberten. Noch einmal gehörig herausgefordert wurde das Publikum bei dem Werk "Eine kleine Lachmusik" von Wolfgang Schröder. In Anlehnung an Mozarts "Eine kleine Nachtmusik" begannen und endeten die vier Sätze stets mit den altbekannten Melodien der Originalkomposition. Doch sind in dieser Neukomposition 20 Ohrwürmer von Beethovens 5. Sinfonie über Smetanas Moldau, verschiedensten Volksliedmelodien und bayrischen Schuhplattlern perfekt eingewoben. Zudem verstanden die vier Musikerinnen das ganze szenisch und schalkhaft mit verdutzten Blicken zueinander oder hektischem Notenblättern vor dem letzten Ton brillant darzubieten. Wenn auch der ein oder andere lieber die Originalversion von Mozart gehört hätte, so muss doch jeder eingestehen, dass diese Parodie auf das Original äußerst gelungen ist. Im zweiten Teil des Abends zeigten die Frauen ihr wahres Gesicht. Mit einem Blick durchs Schlüsselloch konnten die Gäste beobachten, wie die vier Grazien zunächst versuchten, ihre Reize gegenseitig auszuspielen. Eben typischer egozentrischer Zickenterror! Doch mit Werken wie der Pizzicato- Polka, den Ungarischen Tänzen, Tangorhythmen oder dem wunderbaren Satzgesang zu Liedern der Comedian Harmonists entpuppten sich die Damen als entzückende Musen. An diesem Abend begeisterten die Berlinerinnen das Plauer Publikum mit unbändiger Spielfreude und weiblichem Temperament, was mit langanhaltendem und kräftigem Applaus honoriert wurde. Anja Thiem |